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Teatime bei Bonhoeffers
in der Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus
GLAUBE VERSETZT BERGE
Das außergewöhnliche Leben der Kabarettistin und Nonne
Isa Vermehren – zwischen Bühne, Gestapo-Sippenhaft
und “Wort zum Sonntag”
Musikalisch erzählt von “Chanson-Nette” Jeannette Urzendowsky
und Gottfried Brezger, der auch am Flügel spielt.

15. März 2025, 16:00 - 17:00

Details

Datum:
15. März 2025
Zeit:
16:00 - 17:00
Veranstaltungkategorie:

Veranstaltungsort

Das Bonhoeffer-Haus an der Marienburger Allee 43, Nähe S-Bahnhof Heerstraße: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) hat diesen Vers zu Weihnachten 1944 aus dem Gefängnis an seine Verlobte Maria von Wedemeyer geschrieben. Es war einer seiner letzten Texte, bevor er am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Er war ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus, gehörte der Bekennenden Kirche an und beteiligte sich an Umsturzplänen gegen Hitler. Wie kann ein Christ seinem Gewissen folgen und verantwortliche Entscheidungen treffen? Solche Fragen stellte er sich in einer Zeit, als es besonders schwer war, aufrichtig und gradlinig zu bleiben. Seine Gedanken und sein Handeln, sein leidenschaftlicher Protest, seine Bücher und Briefe wirken heute weltweit in die Gesellschaft hinein. In der Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus wird die Geschichte von Dietrich Bonhoeffer und seiner Familie lebendig und fordert zum Lernen für heute am historischen Ort heraus. Dieser rote Text ist ein Link, einfach draufklicken, dann erscheint die Website des Bonhoeffer-Hauses www.bonhoeffer-haus-berlin.de. Eine Dauerausstellung im Haus, das der Evangelischen Kirche gehört, informiert über Bonhoeffers Leben und Wirken, sein Studierzimmer ist originalgetreu rekonstruiert. Das Haus ließen sich seine Eltern, der Psychiater und Neurologe Karl Bonhoeffer und dessen Frau Paula, geb. von Hase, als Alterssitz bauen. 1935 zogen sie ein, Dietrich Bonhoeffer arbeitete und lebte dort während seiner Aufenthalte in Berlin. Im Haus trafen sich Dietrich und sein Bruder Klaus sowie seine Schwäger Hans von Dohnanyi und Rüdiger Schleicher und andere Mitverschworene konspirativ zur Koordinierung des Widerstandes. Am 5. April 1943 wurde Dietrich Bonhoeffer dort von der Gestapo verhaftet. „Für mich ist dies das Ende, aber auch der Beginn“, sagte er zwei Jahre später, am Tag vor seiner Ermordung.
Reservierung: Eintritt frei, bitte Plätze reservieren über „Chanson-Nette“Jeannette Urzendowsky, Tel.: 0171-4178376, per Mail: info@chanson-nette.de.
Wer war Isa Vermehren? In Werner Fincks politischem Kabarett „Katakombe“ im Keller des Berliner Künstlervereins feierte sie schon ab 1932 als 15-Jährige Sängerin und Akkordeonspielerin Erfolge. Auch im KZ konnte man ihr das freche, muntere Wesen und die Kraft die sie durch ihren Glauben fand, nicht austreiben. Später, nach dem Krieg, wurde sie Nonne, Buchautorin, eine populäre Lehrerin – und nach ihrer Pensionierung sprach sie von 1983 bis 1995 in der ARD das „Wort zum Sonntag“. Das ist, kurzgefasst, der außergewöhnliche Lebenslauf der Isa Vermehren. Jeannette Urzendowsky und Gottfried Brezger lassen die Biografie der 2009 im 91. Lebensjahr gestorbenen Lebenskünstlerin mit Geschichten und Chansons u.a. aus Isa Vermehrens Repertoire musikalisch Revue passieren. Gottfried Brezger begleitet am Flügel, den Dietrich Bonhoeffer einst gespielt hat. Schon in den 30er Jahren war Isa ein Star auf der Bühne und im Film – beliebt als rothaariges Energiebündel mit der Zieharmonika „Agathe“. Kassenschlager wurden z.B. ihre Lieder „Tätowier‘ mir keinen Anker, tätowier‘ mir meine Braut“ oder „Eine Seefahrt, die ist lustig“, in dem sie Nazi-Größen listig karikierte. Mit ihren Sticheleien gegen das NS-Regime galt Isa Vermehren als Nachwuchstalent des Berliner Kabaretts. Schon 1936 grölten sie organisierte Störer deshalb von der Bühne. Isa Vermehrens Familie wurde von den Nazis 1944 in Sippenhaft genommen und ins KZ deportiert, nachdem sich ihr Bruder Erich als Diplomat zu den Briten abgesetzt hatte. Sie überlebte Aufenthalte in den KZ’s Ravensbrück, Buchenwald und Dachau. Auf diesem Leidensweg begegnete ihr auch Dietrich Bonhoeffer sechs Tage vor seiner Ermordung. Kurz vor Kriegsende war Isa Vermehren eine von 135 prominenten Sonderhäftlingen der Nazis aus 17 Ländern Europas. Die Gefangenen wurden als Geiseln der SS nach Südtirol verschleppt und dort am 4. Mai 1945 von den alliierten Truppen befreit. Dietrich Bonhoeffer sollte die Befreiung nicht erleben. Isa Vermehren studierte nach dem Krieg in Bonn Katholische Theologie, Geschichte und Philosophie, trat in den Orden der Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu ein, leitete jahrelang ein Gymnasium in Bonn-Beuel. Ihr Akkordeon „Agathe“, eine Hohner, kann man noch im Haus der Geschichte in Bonn bewundern.,
Webseite:
http://bonhoeffer-haus-berlin.de